Verschmelzung von Marketing und Vertrieb durch Onlinemarketing?
Die Folge der Situation am Arbeitsmarkt – Arbeitskräfte sind knapp. Vom einstigen Verkäufermarkt ist der Arbeitsmarkt längst zum Käufermarkt mutiert. Der Vorzeichenwechsel am Arbeitsmarkt ist überall spürbar. Die logische Folge: Die Verkäufer, also die Arbeitgeber müssen Ihr Angebot an die geschrumpfte Nachfrage anpassen, müssen es marktauglich gestalteten. Die einen beklagen jetzt lautstark die vermeintlich „verkehrte Welt“. Die anderen akzeptieren die neue Situation stellen sich darauf ein und investieren in eine intensivere Personalarbeit.
Weil es wichtig ist, hier das Ganze noch einmal in der Zusammenfassung:
- Die Verkäufer, also die Arbeitgeber (viele) sehen sich einer immer
kleiner werdenden Zahl von Käufern (Arbeitnehmer) gegenüber. - Die Käufer sind somit in der glücklichen Lage, den Verkäufer auszuwählen, der das jeweils attraktivste Angebot machen kann.
Soweit so logisch – oder? Weniger logisch ist hingegen, dass viele Verkäufer (Arbeitgeber) ihr Angebot eben nicht attraktiv gestalten, bzw. Attraktivität nur auf einen Faktor zurückführen – Gehalt.
Würden sie sich aber ein bisschen detaillierter mit den Wünschen der Käufer (Arbeitnehmer) auseinandersetzen, könnten sie leicht erkennen, dass ein gutes bzw. sehr gutes Gehalt nicht allein ausschlaggebend für die Arbeitsplatzwahl ist, es wird aufgrund der Marktsituation meistens schlichtweg vorausgesetzt.
Nehmen wir z.B. das Thema Probezeit. Die war ursprüngliche dafür gedacht, neue Mitarbeiter auf Herz und Nieren zu prüfen. Zu prüfen, ob diese den Herausforderungen der neuen Stelle gewachsen sind. Heute ist das anders. Der Mitarbeiter (m,w,d) nutzt heute die Probezeit, ob der neue Arbeitgeber seinen individuellen Anforderungen an die Beschäftigung gerecht werden kann.
Neben Gehalt gibt es noch weitere Faktoren, die für Mitarbeiterzufriedenheit sorgen.
Obwohl sich das ausgehandelte Gehalt während dieser Probezeit nicht verändert, verlassen viele Arbeitnehmer ihren neuen Arbeitgeber in der Probezeit. Daran ändert dann in den meisten Fällen auch eine großzügige Gehaltsaufstockung nichts mehr.
Also Gehalt ist wichtig, ohne angemessenes Gehalt geht gar nichts – wissen wir alle. Aber jetzt stellt sich die Frage, was Arbeitgeber sonst noch tun können um im Rennen um neue Mitarbeiter auf einen Podestplatz fahren zu können?
Nun, als erstes müssen sie verstehen, dass ihre potenziellen Mitarbeiter neue Wünsche an ihre Lebensgestaltung entwickelt haben. Entsprechend sind die Arbeitsangebote anzupassen.
Ich spreche hier von flexiblen Arbeitszeitmodellen, die den Mitarbeitenden genügend Raum bieten, ihre individuelle Lebensplanung umsetzen zu können. Mit anderen Worten Standard Arbeitszeitmodelle gehören der Vergangenheit an. Die neue Messgröße ist nicht mehr die Zeit, sondern das Ergebnis. Nur wer in der Lage ist, als Arbeitgeber die für alle gleich geltende 5 Tage/40 Stunden Schablone bei Seite zu legen, wird zukünftig ganz vorne mitspielen. Arbeitszeit wird zukünftig über das ganze Leben gestaffelt werden auch über das Rentenalter des Mitarbeiters hinaus.
Vorzeichenwechsel am Arbeitsmarkt – Das Umdenken muss bereits beim Bewerbungsprozess beginnen
Bewerber mögen es heute einfach. Sie wollen sich nicht lange mit dem Zusammenstellen aufwändiger Bewerbungsunterlagen aufhalten. Der Bewerbungsprozess sollte digital, unkompliziert und schnell vonstatten gehen. Es wird erwartet, dass der Arbeitgeber den Dialog einleitet und aufrechterhält und sich damit auch beeilt. Langes Verzögern einer ersten Reaktion lässt sehr schnell Desinteresse vermuten.
Darüber hinaus sollten sich Arbeitgeber bei der Personalsuche auf Fähigkeiten Fokussieren – nicht auf Abschlüsse oder Zertifikate. In Stellenanzeigen wird heute immer zuviel Augenmerk auf Qualifikation (die oftmals nur auf dem Papier vorhanden ist) gerichtet. Vielversprechende Bewerber werden dadurch viel zu früh aussortiertet. Kriterien wie Lernwillen und Flexibilität schrecken hingegen weniger stark ab, ziehen allerdings Investitionen in Aus- und Weiterbildung nach sich.
Ausbildung im Unternehmen
Und da sind wir schon bei einem weiteren wichtigen Thema: Aus- und Weiterbildung im Unternehmen. Um dem Fachkräftemangel erfolgreich zu begegnen, werden die Unternehmen künftig viel mehr Geld für die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter und das Erlernen neuer Kompetenzen in die Hand nehmen müssen.
Sicher das wird aufwendig – ist aber nicht zu vermeiden. Das sieht übrigens auch die Bundesregierung so, denn hier wird geplant, für Beschäftigte eine einjährige Bildungszeit durch die Bundesagentur für Arbeit finanzieren zu lassen.
Mein Fazit:
Auch wenn es manchmal schwerfällt und ganz bestimmt nicht einfach wird: Für Arbeitgeber ist es mal wieder soweit mit der Zeit gehen zu müssen – denn wie wir alle wissen, wer nicht mit der Zeit geht…