Gescheiterte Verkaufskommunikation mit Vertreter der Generation Z. Letzte Woche erhielt ich einen Anruf der offensichtlich den Verkauf einer Dienstleistung zum Ziel hatte. Als altgedienter Verkaufstrainer wimmele ich Anrufe dieser Art selten ab – im Gegenteil verdient jeder, der in die Hölle der Kaltakquise hinabsteigt, meinen größten Respekt. Gerade in der heutigen Zeit, in der gesagt wird, die Menschen würden nicht mehr so gerne miteinander sprechen.
Viel lieber würden sie sich über achtlos in das Smartphone eingetippselte und orthografisch grenzwertige Buchstabensalate austauschen.
Aber das nur am Rande. Mein Anrufer, dem ich jetzt also meine ungeteilte Aufmerksamkeit widmen wollte, ließ sich aufgrund einer jugendlich unbeschwerten Stimme zweifelsfrei als Mitglied der Generation Z identifizieren. Somit lag es nahe, der inneren Stimme zu folgen die da riet : „Hör genau hin – jetzt hast du die einmalige Chance, moderne Verkaufsrhetorik kennenzulernen.
Allerdings irritierte mich die jungen Stimme dadurch, dass sie ständig Peter zu mir sagte. Nein, nicht was Sie jetzt möglicherweise denken. Peter ist tatsächlich mein Vorname und von daher ist auch alles gut. Der Grund der Irritation war das DU, dass mir der Anrufer ständig entgegenschleuderte. Mein Beziehungsohr (vgl. Schulz von Thun) fragte ständig: „Warum sagt der eigentlich DU zu dir“?
Eine durchaus berechtigte Frage, denn der Anrufer war mir gänzlich unbekannt und Brüderschaft trinken war aus gegebenem Anlass auch nicht möglich.
Der Wohlfühlfaktor im Rahmen dieses DU-lastigen Telefonats hielt sich dementsprechend in Grenzen, die Gesprächsatmosphäre war alles andere als angenehm.
Es trat also das ein, vor dem ich in meinen Seminaren immer warne: „Eine nicht vorhandene oder gestörte Beziehungsebene erschwert den Zugang zur Sachebene oder macht diesen in den meisten Fällen sogar unmöglich.
So war es auch bei mir. Da mein Beziehungsohr und ich mit der Ursachenforschung für die Duzerei beschäftigt waren, konnte ich den Ausführungen des Kalt- Akquisiteurs auch nicht mehr folgen. Ich kann mich tatsächlich nicht mehr daran erinnern, was er mir verkaufen wollte.