Arbeitgebermarke in kleinen und mittleren Unternehmen

Ich bin aktuell in mehreren Projekten mit dem Thema Arbeitgebermarke im Mittelstand unterwegs.
Dabei fällt mir auf wie schwer sich die KMU (kleine und mittlere Unternehmen) im Wettbewerb um die dringend benötigten Mitarbeitenden tun. Aufgrund des Fachkräftemangels ist der Arbeitsmarkt zum Nachfrager (Käufer) -Markt geworden. Das bedeutet die Arbeitgeber müssen sich bei den wenigen zur Verfügung stehenden Arbeitskräften bewerben – nicht mehr umgekehrt.
Aufgabe ist es also das eigene Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber darzustellen.
Stattdessen werden immer noch die gleichen, austauschbaren Stellenanzeigen wie vor 20 Jahren in der Tageszeitung geschaltet. Anschließend wird sich beklagt: „das alles bringt nichts, kostet viel Geld und mit den Wohltaten der Großen kann man ja sowieso nicht mithalten.

Arbeitgebermarke – gerade in mittelständischen Unternehmen gut umsetzbar!

An dieser Stelle empfehle ich die folgende Erkenntnis zu berücksichtigen: „wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren“.
Ich empfehle deshalb auch über das Thema Arbeitgebermarke nachzudenken. Auch der Arbeitsmarkt ist segmentiert und nicht jeder braucht unbedingt eine Karriereplan mit grenzenlosen Aufstiegschancen oder pausenlose Auslandsaufenthalte.
„Arbeitgebermarke“ oder auch „Employer Brand“  sind dabei keine schillernden Modewörter sondern Arbeitgebermarke im Mittelstand ist ein Begriff, der einen strategisch durchdachten Recruiting-Prozess beschreibt.

Die vier Schritte dieses Prozesses sind:

  1. Situation analysieren :
    (die Fragen sind hier u.a.: wie ist der Ruf als Arbeitgeber, ode wie wird dieser am Arbeitsmarkt eingeschätzt?)
  2. Arbeitgebermarke ausarbeiten:
    (die Fragen hier sind u.a.: was zeichnet mein Unternehmen als Arbeitgeber aus? Was sind die zentrale Werte, welche
    Leistungsversprechen kann ich geben etc.?)
  3. Kampagne konzipieren:
    (Aufgaben u.a.:  freie Stellen wettbewerbsorientiert anbieten)
  4. Umsetzung einleiten
    (Aufgaben u.a.: Abstimmung aller Maßnahmen der Bewerber- und Mitarbeiterkommunikation – und ganz wichtig, die kommunizierten Inhalte auch im Unternehmen wahrnehmbar leben.)

Eine gut und sorgfältig  ausgearbeitete Arbeitgebermarke entfaltet übrigens  ihre positive Wirkung nicht nur bei potenziellen Mitarbeitern, sondern auch bei der aktuellen  Belegschaft und sogar auf den Absatzmärkten.

Klein- und mittelstände Unternehmen können im Vergleich zu Groß-unternehmen mit einigen Vorzügen als Arbeitgeber punkten.
Das sind z.B.:

Viele KMU allerdings sehen diese Vorzüge nicht (mehr) bzw. schätzen sie als zu schwach und unbedeutend ein um sie nach außen zu kommunizieren.
In einem entsprechenden Beratungsprojekt mit Workshops, in denen auch die Mitarbeitenden ihre Sicht des Unternehmens einbringen, führt in der Regel zu einer Fülle von Aspekten, die bestens für den Aufbau der Arbeitgebermarke genutzt werden können. Durch gute Förderprogramme halten sich auch die hierfür erforderlichen Investitionen durchaus in Grenzen.