Viele sprechen darüber – wenige wissen was es wirklich ist.
Allerorten werben Unternehmen mit dem Bekenntnis zur „Personalführung auf Augenhöhe”. Warum eigentlich?
0ffensichtlich hat sich mittlerweile herumgesprochen, dass sich dieser Führungsstil besonders positiv auf das Ranking als attraktiver Arbeitgeber auswirkt.
Entsprechend massiv werden Stellenangebote mit Hinweisen auf diese „Augenhöhe“ geflutet. Im Arbeitsalltag versumpft das Thema dann allerdings allzu oft im Tagesgeschäft und taucht auch selten wieder auf. Das sorgt oft bei Mitarbeitenden für Unmut.
Die Folge: Unternehmensleitungen haben Probleme mit ihrer Glaubwürdigkeit. Wenn jetzt unsere „Augenhöhe“ auch noch zur ausgeleierten Mainstream-Worthülse verkommt, ist die beabsichtigte Wirkung dahin und damit eine weitere Gelegenheit für zeitgemäße und produktivitätsfördernde Personalführung vertan.
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann.
Bevor sowas passiert, schlage ich vor, dass wir uns doch einfach mal etwas näher mit diesem Thema auseinandersetzen und uns genauer informieren, was es mit der Personalführung auf Augenhöhe auf sich hat. Fakt ist, es hat wenig mit dem uns bestens vertrauten „Command and Control Führungsansatz“ tu tun, den viele von uns versucht haben aus der alten Arbeitswelt herüberzuretten. Das Thema ist für viele, so wenigstens mein Eindruck, ein bisschen schockierend und maximal ungewohnt – wirkt auf den ersten Blick auch unbequem und nicht praktikabel.
Ist das tatsächlich so?
Die ernsthafte Auseinandersetzung mit der Definition kann dabei helfen, Bedenken zu zerstreuen und die geforderte Veränderungsbereitschaft anzuregen.
Definition:
„Führen auf Augenhöhe“ bedeutet, dass Führungskräfte ihre Mitarbeitenden als gleichberechtigte Partner betrachten und ihnen auf Augenhöhe begegnen. Es geht dabei um eine Zusammenarbeit, die geprägt ist von Vertrauen, Respekt und Offenheit.
Die Liste der implizierten Verhaltensweisen zeigt uns darüber hinaus, dass der Veränderungsaufwand gar nicht besonders groß ist. Konsequentes Hinterfragen des eigenen Führungsverhaltens und eine Anpassung an die neuen Gegebenheiten reichen in der Regel aus.
Die zu berücksichtigenden Stellschrauben sind hierbei:
- Vertrauen
- wertschätzende Kommunikation
- aktives Zuhören
- konstruktives Kritisieren
- motivieren
- gemeinsames Entscheiden
- Durchsetzungsstärke
- Delegation von Verantwortung
- Führungswerte